Unternehmen

Die Spezialisten vom Kalibrierlabor

Unsere Kollegen feiern 25-jähriges Jubiläum
Dr. Jürgen Breitenbach und Thorsten Harter im Vakuumlabor von VACUUBRAND

Dr. Jürgen Breitenbach und Thorsten Harter im Vakuumlabor von VACUUBRAND

Seit 1997 betreibt VACUUBRAND ein offizielles Kalibierlabor für Vakuumtechnik. Als eines von wenigen Laboren in Deutschland ist es von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) anerkannt. Unsere Kollegen feiern das 25-jährige Jubiläum des Kalibrierlabors. Wir sprechen mit Laborleiter Dr. Jürgen Breitenbach und stellvertretendem Leiter Thorsten Harter.

Dr. Jürgen Breitenbach und Thorsten Harter sind beide Physiker. Bei VACUUBRAND arbeiten sie als Leiter bzw. stellvertretender Leiter im DAkkS-akkreditierten Kalibrierlabor. Sie überprüfen eigene und fremde Vakuum-Messgeräte und erstellen verlässliche Kalibrierscheine für weltweite Kunden.

Zusätzlich zur Tätigkeit im Kalibrierlabor führen sie entwicklungsbegleitende Versuche durch und erfassen technische Daten für alle Pumpen, Messgeräte und Controller von VACUUBRAND. Ziel dabei ist es, die technische Dokumentation – z. B. Betriebsanleitungen – nach den internen und gesetzlichen Vorgaben zu erstellen. Die Messdaten aus dem Vakuum-Labor werden neben der CE-Konformität auch für länderspezifische oder gerätetechnische Zulassungen wie z. B. den Explosionsschutz benötigt.

Wie waren die Anfänge vom Kalibrierlabor?

Dr. Jürgen Breitenbach: Meine erste Aufgabe bei VACUUBRAND bestand darin, ein Kalibrierlabor für Vakuumtechnik aufzubauen und akkreditieren zu lassen. Dazu gehörte neben dem Aufbau einer Kalibrieranlage mit Pumpstand beispielswiese auch die Auswahl von Normalen und das Erstellen einer Messunsicherheitsbilanz. Das ging damals alles ziemlich schnell: Ich fing im Sommer bei VACUUBRAND an und bis Weihnachten stand das gesamte Labor. Im Frühjahr 1997 erhielten wir dann unsere erste Akkreditierung. Das geschah noch durch den Deutschen Kalibrierdienst DKD. Heute sind wir von der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS akkreditiert, welche den DKD ersetzt hat.

Thorsten Harter: Ich stieß fünf Jahre später dazu. Jürgen hat mich dann in die Tätigkeiten und Abläufe im Kalibrierlabor eingearbeitet. Heute teilen wir uns die anfallenden täglichen Aufgaben. Das ist neben der Arbeit im DAkkS-Kalibrierlabor eine Mischung aus Versuchsbetreuung im internen Vakuumlabor sowie technischer Dokumentation.

Akkreditiertes Kalibierlabor bei VACUUBRAND

 

• Erste Akkreditierung im Jahr 1997

• Aktuelle Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018

• Internationaler Kalibrierservice für Vakuumtechnik

• Messbereich von 10-3 mbar bis 1300 mbar

Welche Gründe gab es für ein akkreditiertes Kalibierlabor bei VACUUBRAND?

VACUUBRAND kalibriert im DAkkS-Labor auch eigene Vakuum-Messgeräte.

VACUUBRAND kalibriert im DAkkS-Labor auch eigene Vakuum-Messgeräte.

Dr. Jürgen Breitenbach: Als Hersteller für Messgeräte ist es natürlich notwendig, die eigenen Geräte zu kalibrieren. Das kann zwar auch in einem normalen Werkslabor geschehen, bietet jedoch nicht die gleiche Qualität wie ein offiziell geprüftes Kalibrierlabor. Also hat sich VACUUBRAND für den Aufbau eines akkreditierten Labors entschieden. Dieses wird durch externe Gutachter regelmäßig geprüft. Ein großer Vorteil davon ist, dass wir unsere Kompetenz und Qualität auch gegenüber Kunden transparent nachweisen können.

Thorsten Harter: Darüber hinaus können wir als Service international anerkannte Kalibrierscheine für Dritte ausstellen. Beste Voraussetzung dafür sind unsere hochwertigen Normale und Messeinrichtungen sowie geschultes Fachpersonal. Wir sind messtechnisch direkt unterhalb der höchsten Stelle für Metrologie – der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) – angeordnet. Mit unserem akkreditierten Prüflabor erfüllen wir die Anforderung vollständig, Vakuumgeräte rückführbar zu kalibrieren. Rückführbarkeit bedeutet, dass unsere Messergebnisse durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen auf nationale Vergleichsnormale bezogen sind.

Was hat sich im Laufe der Jahre geändert?

Dr. Jürgen Breitenbach: Der Bedarf an dokumentierten und rückführbaren Kalibrierungen ist definitiv gewachsen. Früher war das nur ein kleiner Teil unserer Arbeit. Heute haben wir viel mehr Tagesgeschäft im DAkkS-Labor. Interessant ist, dass wir sehr viele unterschiedliche Messgeräte kalibrieren. Insgesamt kommen wir auf nahezu 100 verschiedene Gerätemodelle. Wir haben deswegen einen guten Überblick über die Vakuum-Messgeräte, die es am Markt gibt.

Thorsten Harter: Mit den Jahren sind auch die Normenanforderungen für die jährliche Akkreditierung gestiegen. Wir haben zuletzt beispielsweise eine Dokumentation über Schulungsnachweise und Einarbeitungspläne für die Qualifikation des Personals erstellt. (Schmunzelt) Dabei haben wir seit 20 Jahren dieselben Mitarbeiter, die über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Trotzdem ist es natürlich eine wichtige und notwendige Maßnahme für die Zukunft.

Wie wichtig ist der Kalibrierservice heute?

Dr. Jürgen Breitenbach: Wir beobachten weiterhin eine steigende Nachfrage an unserem Service. Viele Kunden aus Deutschland, Europa sowie weiteren Kontinenten vertrauen uns ihre Vakuum-Messgeräte an. Seit der Gründung des Kalibrierlabors sind die Kalibrierungen kontinuierlich gestiegen. Alleine im vergangenen Jahr sind die Aufträge um 25% angestiegen.

Thorsten Harter: Trotz der vielen Anfragen sind wir immer noch Exoten. Es gibt in Deutschland momentan „nur“ vier akkreditierte Kalibrierlabore für Vakuumtechnik. Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir jedoch gut aufgestellt. Deswegen unterstützen wir nicht nur nationale, sondern auch internationale Kunden. Unser Kalibrierservice trägt dazu bei, dass sie die Anforderungen des Qualitätsmanagements oder der Prüfmittelüberwachung optimal erfüllen können.

Wie verläuft eine DAkkS-akkreditierte Kalibrierung?

 

Bei einer Kalibrierung vergleichen wir die angezeigten Messwerte eines Vakuum-Messgerätes mit dem wahren Bezugswert. Das beinhaltet die Dokumentation von Messabweichungen (Messgenauigkeit), Berechnung der Messunsicherheit (Bereich, innerhalb dessen sich der wahre Messwert mit einer definierten Wahrscheinlichkeit befindet) sowie die Erstellung eines offiziellen, international gültigen Kalibrierscheins. Dieser Vorgang dauert gewöhnlich mehrere Tage:

Zuerst wird eine Beschaffenheits- und Funktionsprüfung des angelieferten Vakuum-Messgeräts durchgeführt und die Kalibrierfähigkeit bestätigt. Danach evakuieren wir das Gerät für gewöhnlich über Nacht und führen am nächsten Tag eine Eingangskalibrierung durch. Gründe für etwaige Messabweichungen des Geräts können beispielsweise chemische Stoffe, Alterung, Verschmutzungen oder Erschütterungen sein. Falls die beobachteten Messabweichungen durch eine Justierung verbessert werden können, führen wir diese durch und kalibrieren das Messgerät in diesem Auslieferungszustand erneut. Zuletzt erstellen wir den offiziellen DAkkS-Kalibrierschein und schicken ihn zusammen mit dem Vakuum-Messgerät zum Kunden zurück.

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Verfasst von:
Rosemarie Kmitta
Content Manager
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