Anwenderberichte
Modularer und flexibler Labormischer
© Somakon Verfahrenstechnik
Die Geburtsstätte vieler Produkte – wie Akkumulatoren, Tabletten oder Cremes – ist der Labormischer. Im Interview gibt Wolfang Naton, Gründer von Somakon Verfahrenstechnik, Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten von modularen und flexiblen Anlagen für Prozesse wie Mischen, Beladen, Granulieren, Trocknen und Emulgieren. Vakuumpumpen spielen häufig eine unverzichtbare Rolle als stille Helfer – sowohl vor als auch während kritischer Prozessphasen. Sie unterstützen dabei, Explosionen, Blasenbildung und übermäßige Feuchtigkeit vorzubeugen.
Wolfgang Naton, Geschäftsführer von Somakon Verfahrenstechnik
© Wolfgang Naton
Was hat Sie dazu inspiriert, eigene Labormischer zu entwickeln?
Wolfgang Naton: Die Entstehung neuer Produkte beginnt immer im Kleinen – oft im Labormischer oder überhaupt in einer kompakten Anlage. Während meiner beruflichen Laufbahn in der Galenik stieß ich immer wieder an die Grenzen herkömmlicher Labormischer. Daraus entstand im Jahr 2.000 die Idee zur Gründung von Somakon Verfahrenstechnik mit dem Ziel, modulare und flexible Mischer im Labormaßstab zu entwickeln. Als kleines Unternehmen nutzen wir zudem die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden zu schaffen. Diese Kombination aus flexibler Technik und individuellen Anpassungen macht uns zu Problemlösern in der Verfahrenstechnik und erlaubt es uns, eine spezielle Nische zu besetzen.
Was verstehen Sie unter modular und flexibel?
Wolfgang Naton: Unsere Mischer sind echte Multifunktionsgeräte und damit vielseitig einsetzbar. Der modulare Aufbau erlaubt, dass Sie den Behälter in wenigen Sekunden wechseln können. Wir bieten Topfgrößen von 0,5 bis 14 Litern an, während unser Standmischer sogar Behälter von bis zu 25 Litern aufnehmen kann. Ein weiterer Vorteil ist die flexible Auswahl der Werkzeuge: Je nachdem, welches Ergebnis Sie erzielen möchten, kann man z.B. zwischen Pulverwerkzeugen und Dispergierwerkzeugen wählen. Dadurch lassen sich mit unseren Anlagen sowohl feste Materialien etwa durch Granulieren herstellen als auch halbfeste Produkte wie bei der Emulgierung.
Sie können mit unseren Mischern sehr viel machen: vom Beladen poröser Partikel mit wirkstoffhaltiger Lösung über Feuchtgranulieren, Pelletieren bis hin zum Coating und Durchführen schonender Trocknungsprozesse. Natürlich bieten unsere Mischer hilfreiche Optionen wie Temperierung, Evakuierung und Belüftung. Dadurch sind sie ein maßgeblicher Bestandteil komplexer Prozesse – selbst für Anwendungen, die Arbeitstemperaturen von über 160 °C erfordern.
Vakuumpumpen von VACUUBRAND sind in der Verfahrenstechnik unverzichtbar, da sie vor und während vieler Prozesse eine entscheidende Rolle spielen. Ihr Einsatz reicht von inerten, also sauerstofffreien Verfahren wie in der Batterieentwicklung über die schonende Trocknung diverser Pulver und Granulate bis hin zum blasenfreien Emulgieren halbfester Produkte, beispielsweise pharmazeutischer Cremes und Gele. (Wolfgang Naton)
Wie wichtig ist Vakuum bei diesen Prozessen der Verfahrenstechnik?
Wolfgang Naton: In den meisten Fällen ist ein Vakuum von bis zu 10 mbar ausreichend, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Besonders gut geeignet sind hierfür Membran-Vakuumpumpen, die diesen Druckbereich optimal abdecken.
- Vor Beginn einiger Prozesse ist Vakuum entscheidend für die Inertisierung des Behälters. Bei diesem gängigen und wichtigen Verfahren kommt es darauf an, sauerstoffempfindliche Produkte wie Enzyme zu schützen oder explosive Gemischbildungen zu verhindern, z.B. bei der Entwicklung von Batteriemassen. Um dies zu erreichen, müssen wir den Sauerstoff aus dem System entfernen, und das gelingt nur durch effektives Evakuieren. Eine präzise Kontrolle des Vakuumdrucks ist deswegen unerlässlich. Anschließend wird der Behälter gezielt mit Inertgas wie Stickstoff oder Argon befüllt, wenn ein Prozess unter Normaldruck vorteilhafter ist.
- Vakuum kommt während mehrerer Prozessschritte erneut zum Einsatz, etwa für eine schonende Trocknung. Dies ist bei der chemischen Modifikation von feindispersen Pulvern beispielsweise zur Entwicklung von Katalysatoren der Fall. Bei dieser Oberflächenbehandlung beladen wir Trägermaterialien z.B. durch Besprühen mit Wirkstoffen, die in Flüssigkeiten gelöst sind. Wenn das Material zu feucht wird, nutzen wir Vakuum und Temperatur, um die überschüssige Flüssigkeit schonend zu verdampfen. Die Prozessschritte von Besprühen und Evakuieren wiederholen sich, bis wir die gewünschte Wirkstoffkonzentration erreicht haben. Dieses sequentielle Arbeiten erfordert eine zuverlässige Pumpe, die das Vakuum je nach Dampfdruck bzw. Siedepunkt der verwendeten Substanzen bedarfsgerecht steuert. Auch während des Emulgierens, etwa von pharmazeutischen Cremes oder Gelen, ist Vakuum essentiell. Andernfalls würden sich Blasen im Produkt bilden.
Welche konkreten Vakuumpumpen verwenden Sie?
Laboranlage von Somakon in Kombination mit Vakuumpumpe von VACUUBRAND
© Somakon Verfahrenstechnik
Wolfgang Naton: Die Vakuumpumpen von VACUUBRAND begleiten mich seit den 1980er Jahren, zunächst in der chemischen Industrie und heute in der Verfahrenstechnik. Ihre Zuverlässigkeit macht für mich den Unterschied. Die Chemiebeständigkeit ist besonders wichtig, damit die Pumpen unempfindlich gegenüber aggressiven Lösemitteldämpfen sind. Zudem sind sie ideal für den durchgehenden Betrieb über mehrere Stunden geeignet.
Als Einbauversion in Anlagen verwende ich die Membran-Vakuumpumpe MZ 2C NT, weil sie sich im Schrank besonders platzsparend verhält. Des Weiteren habe ich für Kundenbesuche stets die Membran-Vakuumpumpe PC 3001 VARIOpro dabei, weil sie bereits über einen integrierten Abscheider sowie einen Controller für die präzise Vakuumregelung verfügt. Dies macht sie ideal für den flexiblen Laboreinsatz, um direkt vor Ort Unterstützung bei Experimenten zu bieten, die Vakuum erfordern. Letztlich bieten beide Pumpen von VACUUBRAND die Qualität und Flexibilität, die sowohl ich als auch meine Kunden für die tägliche Arbeit benötigen. Diesen bewährten Geräten bleibe ich gerne treu.
Wir danken Wolfgang Naton für das Interview.
