Wissensvermittlung ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur von VACUUBRAND. Unsere Mitarbeiter im Außendienst bieten für unsere Partnerfirmen und Kunden deshalb regelmäßig Schulungen für unterschiedliche Kenntnisstände zum Einsatz von Vakuumtechnik an. Mit solchen Schulungsmaßnahmen engagieren wir uns beispielsweise zusammen mit der Universität Straßburg bei der Ausbildung von angehenden Synthesechemikern. Ausbildungsleiterin Aline Maisse berichtet uns im Interview darüber.
Welche sind Ihre Aufgaben an der Universität Straßburg?
Aline Maisse: Ich bin Lehrerin und Forscherin an der Fakultät für Chemie der Universität Straßburg. Meine Forschung konzentriert sich auf die Synthese von metallorganischen Komplexen für verschiedene Anwendungen – beispielsweise für Krebsforschung, Katalyse oder Koordinationspolymere. Zusätzlich widme ich mich der Organisation der Ausbildung und bin für den Berufsabschluss in synthetischer Chemie mitverantwortlich. Hier bieten wir eine Schulung zum Thema Vakuumtechnik an.
Woraus besteht die Berufsausbildung für Synthesechemie?
Aline Maisse: Ziel ist die Ausbildung zu leitenden Technikern der Fachrichtung Synthesechemie. Sie vervollständigt die Ausbildung von Studenten, die bereits ein BTS*- oder IUT*-Kurzstudium absolviert oder einen L2*-Abschluss in Chemie haben. Das Programm dauert 12 Monate und wechselt zwischen Präsenzphasen in Unternehmen – oft als Teil eines Praktikums – und Veranstaltungen an der Universität.
Die Berufsausbildung umfasst zahlreiche Stunden praktischer Arbeit und hat die Besonderheit, viele externe Referenten einzubeziehen. Damit wird die Verbindung zwischen Universität und Unternehmen im Laufe des Jahres der Berufsausbildung gestärkt. Dieser vielfältige Austausch mit den externen Referenten ermöglicht es uns, die Ausbildung regelmäßig weiterzuentwickeln und an die Anforderungen der Industrie anzupassen.
* Es gibt in Frankreich verschiedene Möglichkeiten der Berufsausbildung: Fachspezifische Kurzstudiengänge sind unmittelbar nach dem Abitur möglich und vergleichbar mit einer Lehre in Deutschland. Technische Hochschulen (IUT), Fachoberschulen und Gymnasien bieten diese an und führen zu Abschlüssen wie dem „Diplôme Universitaire de Technologie“ (DUT) oder dem „Brevet de Technicien Supérieur“ (BTS). Universitäten bieten eigene Kurzstudiengänge an, wobei die „Licence 2“ (L2) den ersten beiden Jahren eines deutschen Bachelorstudiums entspricht.
Wozu dient die Vakuumschulung in dieser Berufsausbildung?
Aline Maisse: Ein Synthesechemiker muss wissen, wie er die notwendigen Laborgeräte optimal nutzen kann. Membranpumpen gehören dazu, in Kombination mit Rotationsverdampfern oder für Filtrationen. Wir haben VACUUBRAND um die Schulung in Vakuumtechnologien gebeten, als der Berufsabschluss in synthetischer Chemie an der Universität Straßburg im Jahr 2013 erstmals angeboten wurde. Die Zusammenarbeit besteht nun schon seit acht Jahren.
Warum hält VACUURBRAND die Vakuumschulung – und nicht ein Professor oder ein Universitätstechniker?
Aline Maisse: Die Laborräume des Fachbereichs Chemie sind seit dem Jahr 2004 mit Membranpumpen von VACUUBRAND ausgestattet. Damals wurde beschlossen, die vorhandenen Wasserstrahlpumpen durch umweltfreundlichere Systeme zur Vakuumerzeugung zu ersetzen – aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes. Die Schulungen von VACUUBRAND bieten die bestmögliche Beratung für den Einsatz und die Wartung von Membranpumpen. Da Pumpen von VACUUBRAND weit verbreitet sind, werden zukünftige Absolventen in ihrem Berufsleben wahrscheinlich oft mit Vakuumtechnik von VACUUBRAND arbeiten und das erworbene Wissen von Vorteil sein.
Planen Sie eine Erweiterung des Konzepts?
Aline Maisse: Wir bieten einen neuen Studiengang Chemie an. Ziel ist dabei, Studenten auszubilden, die auf dem Bachelor-Niveau nach drei Studienjahren in die Welt der Chemie einsteigen wollen. Auch hier überlegen wir eine Vakuumschulung mit VACUUBRAND im Rahmen dieses Studiums anzubieten.
Wir danken Frau Aline Maisse und der Universität Straßburg für das Interview.